Überbauung, Neubau

Plätzli Altdorf

Die zwei neuen Gebäudevolumen entstehen entlang dem Bebauungsperimeter. Eines entlang der Bahnhofstrasse und eines entlang dem Plätzli und der Mariahilfgasse. Beide Volumen erreichen durch die Rücksprünge und die Drehung von trauf- zu giebelständig eine Heterogenität und eine Massstäblichkeit, welche sich ins Ortsbild eingliedert.

Das Gebäudevolumen beim Plätzli nimmt das Volumen des ursprünglichen Wohngebäudes auf, nur die Geschosshöhen werden auf den heutigen Wohnstandard angepasst. Zusätzlich wird der Volumenteil entlang der Mariahilfgasse weitergezogen, bevor er kurz vor der Bruchsteinmauer endet und ein zweiter Volumenteil zurückspringt, welcher um ein Geschoss erhöht wird und so den Abschluss des gesamten Volumens bildet.

Das Haus an der Bahnhofstrasse setzt sich aus drei verschiedenen Gebäudevolumen zusammen. Am markantesten ist der traufständige Gebäudeteil, welcher ein Gegengewicht zum UKB- und dem Postgebäude auf der gegenüberliegenden Strassenseite darstellt. Er steht etwas weiter vorne, da er die Fluchten des Gebäudes Tellsgasse 7 und der Postgarage aufnimmt. Zusammengehalten durch einen zurückversetzten und abgesetzten flachen Volumenteil folgt ein giebelständiger Gebäudeteil. Dieser ist ebenfalls zurückversetzt und nimmt den Gebäudetyp entlang der Bahnhofstrasse auf.

Im Innern steht ein neuer Stadt-Garten, welcher im Ausdruck und Zweck dem ehemaligen Garten entspricht. Durch den Abbruch der bestehenden Gebäude wurden die umliegenden Wohngebäude entlang der Tellsgasse aufgewertet, da diese nun auch Einblick in den Stadt-Garten erhalten.

Bei der zurückhaltenden, verputzten Lochfassade werden alte Gestaltungsprinzipien neu aufgegriffen. Unter anderem werden auch architektonische und konstruktive Elemente, welche man beim ehemaligen Gebäude oder bei Bauten in der Umgebung findet, wieder aufgenommen. So zum Beispiel der, auf den Platz (Plätzli) ausgerichtete, kleine Balkon und das verputzte Zweischalenmauerwerk. Letzteres wird auch beim Haus Bahnhofstrasse verwendet.

Das traufständige Gebäude zeigt entlang der Bahnhofstrasse mit seiner Regelmässigkeit, der Dreiteiligkeit und dem über zwei Geschosse gezeichneten Sockel, eine gewisse Urbanität. Nicht nur mit dem Volumen, sondern auch mit der Fassadengestaltung soll ein Gegengewicht zum UKB- und dem Postgebäude entstehen. Das giebelständige Gebäude schliesst sich mit seiner Fassadengestaltung wieder mehr am Bild der nachfolgenden Gebäude entlang der Bahnhofstrasse an. Zusammengehalten werden die beiden Gebäudeteile durch einen Zwischenbau, welcher den Hauptfassadenteil zum Garten hin, einnimmt. Das Thema des Holzschuppens im Garten wurde aufgenommen und mit Hilfe einer Leichtbau-Holzkonstruktion neu interpretiert.

Der beispielhafte Garten mit möglichst vielen einheimischen Pflanzen und einer hohen Biodiversität soll den Anwohnern über das ganze Jahr ein ansprechendes Bild bieten. Die Gebäudefluchten wurden aufgenommen und in der Durchwegung, welche eine Weiterentwicklung des klassischen kreuzförmigen Weges des jetzigen Gartens sein soll, miteinander verbunden. Auf eine klassische Spielfläche wird in diesem Stadt-Garten verzichtet. Es gibt jedoch Beete, Bruchsteinmauern, Bäume und Kiesbereiche, um zu spielen und diverse Blumen und Kleintiere zu entdecken.

Insgesamt entstanden 26 sehr verschiedene Wohnungen (Studios – 4 Zi.-Whg.). Bei einem Grossteil der Wohnungen wurde der Wohntypus "Durchstoss-Wohnung" berücksichtigt, in welchem Wohnen/Essen und Küche das Bauvolumen durchstossen. Damit hat der Bewohner im Wohnbereich gleichzeitig zum Garten und zur Strasse/Gasse einen Bezug.

Art des Vorhabens

Überbauung, Neubau

Termine

2019 – 2023

Nutzung / Funktion

Wohnhäuser

Mitarbeit

Max Germann, Alfred Achenbach, Lionel Bapst, Sina Bertolosi, Michèle Brand, Nicole Riedi